Nightline-Idee

Ursprung in Großbritannien

Im Mai 1970 haben Prof. Geoffrey Hosking und Malcom France ein hohes Level an Stress und Angst bei vielen Studierenden festgestellt. Daraufhin bildeten sie eine Gruppe von Studierenden an ihrer Universität in Essex aus, um für andere Studierende ein Gesprächsangebot bereitzustellen. Da diese Telefonate nachts stattfanden nannte man das Konzept Nightline. Diese Idee setzte sich rasch fort: Heute arbeiten in Großbritannien und Irland mehr als 2100 Studierende in 36 Nightlines, um ihren Kommiliton*innen ein offenes Ohr anzubieten.

Jede Nightline hat ihre eigene Arbeitsweise, aber fünf Kernelemente sind allen Initiativen gemein. Diese werden von der Nightline Association festgehalten:

  • Vertraulich
    Alles, was am Telefon besprochen wird, verlässt die Nightline nicht.
  • Anonym
    Beide Seiten bleiben anonym, denn so ist die Hemmschwelle für Ratsuchende geringer.
  • Wert- und vorurteilsfrei
    Der*die Anrufende wird nicht bewertet oder beurteilt.
  • Non-direktiv
    Der*die Anrufende entscheidet über den Gesprächsinhalt.
  • Nicht-beratend
    Die Nightline ist kein Beratungsangebot. Die Anrufenden entscheiden selbst, wie sie mit ihren Sorgen umgehen. („We’ll listen, not lecture“).

Nightlines im deutschsprachigen Raum

In Deutschland entstand die erste Nightline 1994 in Heidelberg und Berlin ist die achtzehnte im deutschsprachigen Raum, 25 Jahre später.

Auch in Deutschland arbeiten die Nightlines vertraulich, anonym, wert- und vorurteilsfrei, non-direktiv und nicht-beratend. Es haben sich zudem zwei weitere Grundprinzipien etabliert:

  • Niedrigschwellig
    Die Nightline ist ein Angebot von Studierenden für Studierende.
  • Unabhängig
    Unabhängigkeit von institutionellen, konfessionellen oder finanziellen Interessen.
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